Diese Frage solltest du deinem Partner stellen, bevor du ein Nein zur Elternzeit akzeptierst

Einer meiner Schlüsselmomente war, als ich unserem Geschäftsführer von meiner ersten Schwangerschaft erzählt habe. Ich war Führungskraft in einer operativ kritischen Position. Nachdem er den ersten Schock verdaut hat, reden wir über die weitere Gestaltung, ich erzähle, dass ich schnell wiederkommen will und der Vater dann in Elternzeit geht. Kurzes Schweigen. Dann: “Was macht Ihr Partner denn, dass er sich das erlauben kann?”. Meine Antwort: “Naja. Er kann sich das genauso gut oder schlecht erlauben wie ich.” Das war das erste Mal, dass ich den Herrn sprachlos erlebt habe…

Dieser Dialog war leider kein Einzelfall, ich habe ihn in fast der gleichen Form noch mehrmals geführt. So traurig es ist – offenbar ist es immer noch ein grundlegender Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau in Elternzeit geht. Bei Frauen ist klar, dass es möglich sein muss. Elternzeit für Väter dagegen häufig undenkbar.

Wenn dein Partner also nicht in Elternzeit oder Teilzeit wechseln kann, weil das in seinem Job leider überhaupt nicht geht, solltest du unbedingt fragen: Was wäre, wenn du eine Frau wärst? Was wäre, wenn du schwanger wärst?



Wetten dass es dann möglich wäre? Nein, sicher nicht einfach. Und möglicherweise auch mit Nachteilen oder Risiken verbunden. Und mit Einkommensverlusten. Das gilt für eine Frau aber alles genauso.

Es gibt sicher viele gute Argumente dafür, nicht in Eltern- oder Teilzeit zu gehen. Aber möglich – wenn man es möchte und bereit ist, die Nachteile zu tragen – ist es so gut wie immer. Und mit weniger solltest du dich auch nicht zufrieden geben.

Lasst euch auf die Frage ein. Was wäre, wenn dein Partner der Schwangere wäre? Was wäre dann möglich? Wie würde er es dann organisieren? Wie damit umgehen? Und was davon könntet ihr auch so umsetzen? Vielleicht finden sich so ganz neue Optionen um doch eine lange Elternzeit für den Vater zu realisieren.

Extratipp: die Frage kann man auch ganz toll Chefs stellen, die auf den Antrag auf eine lange Elternzeit oder Teilzeit durch den Vater erstmal ablehnend reagieren.


Mehr zur Rechtslage findest du übrigens hier:


Ihr schafft das.

Alles Gute,

Jessica


Jessica

Ich bin Jessica, Ende 30, Mama von zwei kleinen Kindern und erfolgreiche Führungskraft in Beinahe-Vollzeit. Gemeinsam mit meinem Partner, der auch in reduzierter Vollzeit arbeitet, manage ich nun seit 4 Jahren unser Familienprojekt. Außerdem beschäftigte ich mich seit vielen Jahren mit persönlicher Weiterentwicklung und Selbstmanagement, habe viel dazu gelesen und ausprobiert. Diese Erfahrungen möchte ich hier teilen und euch zu neuen Lösungen inspirieren.

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