Wie Mamas heimlich sabotieren – gebt den Papas eine Chance!

Wir alle wünschen uns einen Partner, der einen fairen Anteil an Kinderbetreuung und Haushalt übernimmt. Leider ist das oft nicht der Fall, das meiste bleibt an der Mama hängen. Hast du schon mal darüber nachgedacht, warum das so ist? Ob du vielleicht selbst einen gewissen Anteil daran hast?

Einige Beispiele

Schauen wir zunächst auf einige typische Situationen:

  • Papa spielt mit dem Kind, das Kind stolpert und weint. Papa nimmt es in den Arm, kann es aber nicht sofort trösten. Da kommt Mama schnell gelaufen und übernimmt.
  • Papa zieht das Kind morgens an. Beide kommen in die Küche, Mama ist entsetzt: das Shirt zu der Hose, das geht ja gar nicht. Nimmt das Kind und geht es umziehen.
  • Papa tobt mit dem Kind herum, das Kleine juchzt. Mama steht daneben und kann kaum hinsehen, mahnt “seid vorsichtig”. Als es noch etwas wilder wird, geht sie dazwischen.
  • Papa wäscht die Wäsche. Ein paar Kleidungsstücke, die dafür nicht geeignet sind, landen im Trockner. Mama ist sauer und macht es das nächste Mal lieber wieder selbst.

Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Ich wette, jede Mama hat ähnliche Situationen schon erlebt. Und jetzt versetzt euch mal in die Rolle eures Partners. Was denkt er sich wohl dabei? Meint ihr, er hat in Zukunft noch Lust etwas zu tun?

Warum handelt die Mama so?

  • Zunächst ist da natürlich der Mutterinstinkt: es ist schwer auszuhalten, wenn das Kind weint. Oder gar irgendwie in Gefahr schwebt – wenn auch nur vermeintlich.
  • Wenn sie es selbst macht, ist es genau so, wie sie es möchte. Wenn es Papa macht, entspricht es möglicherweise nicht ihrem Anspruch. Gerade bei einem gewissen Perfektionismus ist das schwer auszuhalten.
  • Sie zieht ihre Bestätigung daraus, dass sie ihre Aufgaben gut ausführt. Gerade, wenn sie den ganzen Tag zuhause ist, gibt es wenige andere Quellen für Bestätigung. Klar, dass sie ihr Revier verteidigt.
  • Es geht ihr gut, wenn sie alles unter Kontrolle hat. Alles so läuft, wie sie es möchte. Aufgaben vollständig abgeben bedeutet Kontrollverlust.
  • Manchmal ist auch Misstrauen im Spiel: es fehlt das Vertrauen, dass der Partner es wirklich kann oder genauso gut aufpasst.

Wie geht’s besser?

  1. Bewusst machen, in welchen Fällen du sabotiertest und warum. Was sind deine typischen Situationen? Erkennen was du tust, ist der erste wichtige Schritt für jede Veränderung.
  2. Bilanz ziehen: Mach dir klar, was du verlierst und was du gewinnst: Ja, es sieht einen Tag lang blöd aus, wenn die Klamotten nicht zusammenpassen, aber dafür gewinnst du dauerhaft einen Mitverantwortlichen. Und vielleicht saut sich das Kleine ja beim Frühstück so ein, dass du einen Vorwand zum Shirtwechsel hast 😉
  3. Vertrauen aufbauen: mache dir klar, dass der Papa das kann. Erst mit dem Verstand und dann indem du solange nach Belegen dafür suchst, bis auch dein Herz es glaubt.
  4. Aushalten: Bremse dich, wann immer du in Versuchung kommst zu sabotieren. Das ist der schwierigste Part, denn das heißt auch mal zu ertragen, dass das Kind weint. Aber wenn du wirklich darauf vertraust, dass die zwei das schaffen, lässt sich sogar das aushalten.

Tipp: einfach mal weggehen

Am einfachsten klappt das übrigens, wenn du gar nicht da bist. Ich bin bei unserer Großen sehr schnell wieder arbeiten gegangen, im Nachhinein war das das Beste, was ich tun konnte. Denn damit war ich automatisch raus und der Papa hatte die Verantwortung.

Das klappt auch, wenn du sie immer wieder für ein paar Stunden alleine lässt. Warum nicht jeden Samstagnachmittag alleine einen Kaffee trinken gehen?

Aber Vorsicht, das funktioniert nur, wenn du wirklich loslässt: sonst kommt der Papa x Stunden lang super allein mit dem Kind klar und sobald du zuhause bist, hängt alles wieder an dir.

Wie geht’s dir? Kennst du solches Verhalten auch von dir? Wie gehst du damit um? Teile deine Gedanken doch in den Kommentaren, ich bin gespannt, von dir zu hören.

Du schaffst das!

Alles Gute,

Jessica

Jessica

Ich bin Jessica, Ende 30, Mama von zwei kleinen Kindern und erfolgreiche Führungskraft in Beinahe-Vollzeit. Gemeinsam mit meinem Partner, der auch in reduzierter Vollzeit arbeitet, manage ich nun seit 4 Jahren unser Familienprojekt. Außerdem beschäftigte ich mich seit vielen Jahren mit persönlicher Weiterentwicklung und Selbstmanagement, habe viel dazu gelesen und ausprobiert. Diese Erfahrungen möchte ich hier teilen und euch zu neuen Lösungen inspirieren.

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