Warum es okay ist, wenn dein Kind im Restaurant am Tablet spielt
“Rabeneltern. Lassen ihr Kind beim Essen mit dem TABLET spielen. Das ist doch ganz schädlich. Die könnten sich doch auch wirklich mit ihm beschäftigen…” Hat euch das schonmal jemand ins Gesicht gesagt? Oder halblaut geraunt? Oder fürchtet ihr nur, dass andere das denken könnten? Es scheint jedenfalls die übliche Reaktion zu sein, wenn Eltern sich erdreisten, ihr Kind im Restaurant mit Tablet oder Handy spielen zu lassen.
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Aber hey, wir tun das für euch. Damit ihr in Ruhe Essen könnt, ohne dass ihr durch Kindergeschrei oder Gequengel gestört werdet. Oder gar durch einen Wutanfall, weil das Essen zu lange braucht oder das Kind sitzen bleiben muss oder das Apfelschorle zu kalt ist. Oder, oder, oder. Jede Mama weiß: die möglichen Anlässe sind unendlich.
Und hey, wir tun das auch für uns. Weil wir das gesamte Wochenende für das Kind da waren, unendlich viele Warums beantwortet, Geschichten erzählt, Rollenspiele gespielt und Tränen getrocknet haben. Weil wir das ganze Wochenende kaum zwei Worte in Ruhe wechseln konnten und jetzt einfach kaputt sind und eine kleine Auszeit brauchen.
Und hey, wir tun das auch für unser Kind. Weil es dem Kind besser geht, wenn seine Eltern entspannt und deren Nerven nicht aufs äußerste strapaziert sind. Wenn seine Eltern noch ein Paar sind, weil sie sich immer wieder ein paar Minuten Zeit für echte Gespräche verschaffen. Oder auch einfach mal eine Pause zum durchschnaufen.
Was war nochmal das Problem? Ach ja, das böse Tablet: Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten, schlechter Schlaf. Wenn das Kind mal eine halbe Stunde daddelt? Entspannt euch. Gönnt den anderen die Ruhe, euch die Auszeit und den Kindern die zufriedenen Eltern. Denn glückliche Eltern haben glückliche Kinder – und bei gelegentlichem Einsatz überwiegen die positiven Auswirkungen bei weitem.
Drückt trotzdem das schlechte Gewissen? Dann denk mal daran, was du alles Gutes für dein Kind tust, wie du es förderst, liebst, umsorgst. Wie du ihm zuhörst, seine Fragen beantwortest, mit ihm spielst, kuschelst, tobst. Was das alles für positive Folgen haben muss – da steckt das Kleine das daddeln doch locker weg. Außerdem hast du doch bestimmt ein pädagogisch wertvolles Spiel ausgewählt, durch das es noch was lernt.
Und die anderen im Restaurant? Die nicht wissen, dass das bei euch eine echte Ausnahme ist, sondern bestimmt davon ausgehen, dass es bei euch immer so zugeht? Am Besten du schielst auf ihre Weingläser und wisperst deinem Partner zu: “Schau mal, Alkoholiker. Die trinken zum Essen ALKOHOL. Das ist doch ganz schädlich. Die könnten sich doch wirklich mehr auf sich achten…”
Du schaffst das.
Alles Gute,
Jessica
P.S. das ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu lesen. Sachlichere Infos zum Umgang mit dem Tablet bei Kindern findest du beispielsweise hier.
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